Samstag Morgen, 9:30 Uhr.
Die ersten Teilnehmer des Kurses auf dem Heidehorsetrail trudeln ein. Schon die Anfahrt hat sie in erwartungsvolle Stimmung versetzt: Die schöne Landschaft der Aller ist geprägt von Wiesen,
Feldern, alten Höfen und hübschen Dörfern. Nun haben sie auf der Parkplatzwiese gegenüber vom Hof GutAllerwiesen bequem geparkt - in Fahrtrichtung für die Rückfahrt, damit man bei der Abfahrt
nicht rangieren muss:-). Jetzt heißt es erstmal „Hallo“ zu sagen. Die Besitzer von GutAllerwiesen Kathrin Plewka und iIhr Mann Peter Ebernickel stehen auch schon bereit, um die Teilnehmer in
Empfang zu nehmen und kurz die wichtigsten Stationen des Hofes zu zeigen. Nach einem kleinen Schwätzchen gibt’s noch ein paar Tipps für die Ausrüstung des Pferdes und die Info: Um 10 Uhr geht’s
los. Die Trainerin hat schon ein paar Heunetze für die Mittagspause vorbereitet. Für die Menschen gibt’s auf Wunsch von einem Caterer eine warme Mahlzeit - sehr lecker als komplettes Gericht mit
Fleisch oder vegetarisch und mit einem kleinen Dessert.
Um 10 Uhr gehen dann alle Teilnehmer mit der Trainerin zusammen zum 300m vom Hof entfernten Trailplatz. Auf riesigen 20.000 qm sind hier über 150 Hindernisse verteilt, die jedes Jahr um weitere
ergänzt werden. Die Hindernisse sind mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgestattet, sodass jedes Pferd und jeder Führer zu seinem persönlichen Erfolgserlebnis kommt. Dazwischen gibt es
jede Menge Platz, um das Pferd auch mal eine Runde drehen zu lassen, traben oder ausruhen zu lassen.
Der Kurs startet mit einer kleinen Vorstellungsrunde und einer kurzen Einweisung in die Arbeitsweise an den Hindernissen. Es geht um die Fragen: Wie führe ich ein Pferd aus Entfernung? Wie mache
ich das Pferd mit den Hindernissen vertraut? Wie wende, führe, stoppe ich? In der ersten Einheit wird wie immer an der Hand vom Boden gearbeitet, um die Pferde mit den Hindernissen vertraut zu
machen und so die Risiken von Mensch und Pferd zu minimieren. Nach dieser Einweisung kann sich nun jeder selbst an den Hindernissen versuchen. Der Park hat durch seine Größe den Vorteil,
dass es an den Hindernissen nicht zu Warteschlangen kommt. Jeder sucht sich seine Hindernisse aus und nutzt somit die volle Kurszeit, um mit seinem Pferd zu arbeiten. Die Trainerin steht
inzwischen für Fragen und Hilfestellungen jederzeit zur Verfügung. Weil die Hindernisse des Heidehorsetrail so vielfältig sind, ist von sehr einfach bis zur großen Herausforderung alles dabei und
man braucht sich keine Gedanken darüber zu machen, dass die Anforderungen zu hoch sein könnten. Hier kommt jeder zu seinem Erfolgserlebnis.
12 Uhr – jetzt ist es Zeit für die Mittagspause. Am Trail stehen Paddocks zur Verfügung, in denen sich die Pferde des 1-Tageskurses ausruhen können. Die vorbereiteten Heunetze und ein Eimer
Wasser sorgen für einen gefüllten Magen und entspannte Beschäftigung. Pferde, die über Nacht bleiben, erwartet auf dem Hof eine großzügige Paddockbox.
Die Menschen gehen zurück zum Hof. In einer rustikalen Sitzecke im Freien unter Dach oder im gemütlichen Reiterstübchen kann ein mitgebrachter Snack oder das vorbereitete Mittagessen verspeist
werden. Entspannt in Ruhe oder in angeregtem Austausch mit den anderen Teilnehmern vergeht die zweistündige Pause wie im Flug. Und jeder merkt: Nach der anspruchsvollen Arbeit am Vormittag waren
die 2 Stunden genau richtig bemessen.
Die zweite Runde beginnt um 14 Uhr. Die Pferde sind ausgeruht und können wieder motiviert an die Arbeit gehen. Die Erfahrungen aus der ersten Runde haben sich gesetzt. Wer sich sicher fühlt oder
schon Erfahrung in der Bodenarbeit hat, darf nun auch schon reiten. Die meisten Teilnehmer entscheiden sich jedoch dafür, das am Vormittag Gelernte zu festigen und zu verfeinern. Ein Großteil der
Hindernisse konnte in der ersten Runde auch noch nicht geschafft werden. So kann man die Anforderungen am Nachmittag steigern und sich jetzt mit Ruhe und Geduld auch den schwierigsten
Herausforderungen stellen.
Um 16 Uhr spüren Pferd und Mensch: Heute habe ich viel gelernt, jetzt machen wir Feierabend. Die Teilnehmer verlassen mit einem breiten Grinsen im Gesicht mit ihrem Pferd den Park. Die Köpfe sind
voll und die Freude ist groß, hat man doch sein Pferd von einer anderen Seite kennengelernt: Wie mutig es ist! Wie geschickt es ist! Wie schnell es lernen kann! Wie schön, dass es mir
vertraut!
Die Erfahrung, dass ihr Pferd gar nicht so ängstlich ist wie gedacht, dass es viele Hindernisse ohne Schwierigkeiten überwunden hat, dass man ihm viel mehr zutrauen und auch mal eine Aufgabe
zuverlässig alleine lösen lassen kann, überrascht viele und führt häufig zu einer ganz neuen Einstellung zum Partner Pferd.
Das Ziel ist erreicht: Vertrau´ deinem Pferd. Denn so lautet das Motto des Heidehorsetrail.
Nun machen sich die Teilnehmer des 1-Tageskurses nach einem ereignisreichen und erfolgreichen Tag auf den Heimweg. Die Lizenzkarte wird überreicht – ohne die sollte keiner nach Hause fahren. Mit
ihr kann man sich zum freien Training ohne Trainerbegleitung anmelden und den Trail an einem Tag so lange man will für eine kleine Gebühr nutzen.
Sollte es beim Verladen schwierig werden, steht immer auch die Trainerin mit Hilfe zur Seite, damit die Pferde rechtzeitig zur Abendfütterung wieder zu Hause sind.